Immer mehr sichere Geburten
Krankheiten wie Tetanus, kilometerlange Fussmärsche zu schlecht ausgestatteten Geburtsstationen und die Tradition der Hausgeburt führen dazu, dass die Kinderund Müttersterblichkeitsrate in vielen FAIRMED-Projektländern hoch ist. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass werdende und neue Mütter Zugang zu gut ausgestatteten Geburtseinrichtungen erhalten, und sensibilisieren sie in Müttergruppen zu allen Themen rund um eine sichere Geburt. So wie zum Beispiel Urmila Lama aus dem nepalesischen Lamadanda.
«Meine Schwiegereltern waren gegen meine Entscheidung, mein zweites Kind in einem Krankenhaus zu entbinden», erzählt Urmila. Und dies obwohl sie ihr erstes Kind aufgrund von Komplikationen während der Geburt beinahe verloren hätte; sie hatte starke Blutungen und musste ins Spital gebracht werden. Nur dank dem Wissen, das ihr in der Müttergruppe von FAIRMED-Gesundheitshelferin Rashmila vermittelt wurde, konnte Urmila ihre Schwiegereltern überzeugen, sie nicht zu Hause gebären zu lassen.
Mehr Gesundheitspersonal vor Ort ausgebildet
Gesundheitshelfende wie Rashmila geniessen eine mehrmonatige medizinische Grundausbildung und werden von FAIRMED laufend aus- und weitergebildet. Die Ausbildungsprogramme reichen vom Rettungssanitäter über Geburtshilfe, Schwangerschaftsberatung, den Umgang mit vernachlässigten Tropenkrankheiten, das Leiten von Mütter- und Behindertengruppen, das Vermitteln von medizinischem Wissen bis zur fachgerechten Wartung von medizinischen Instrumenten. Und sie geben ihr Wissen auch laufend weiter: an lokales Gesundheitspersonal, Regierungsverantwortliche und freiwillige Helferinnen und Helfer. So bilden sie Menschen aus, die dann wiederum ihr Wissen an andere Menschen weitergeben. Dabei setzen wir auf ausschliesslich lokale Mitarbeitende. Sie kennen die Kultur, sprechen die lokalen Sprachen und sind oftmals Teil der Gemeinschaften. Deshalb sind sie mit den Bedürfnissen der Menschen vor Ort vertraut und wissen, wo Änderungen notwendig sind.