«Meine Mutter hat mich zu Hause geboren, also habe ich meine Kinder auch zu Hause geboren. Ich würde diese Tradition niemals aufgeben, ich kenne keine Frau im Dorf, die ins Spital fahren würde, um ihre Kinder zu gebären. Mein Mann hat ein Messer aus dem Ausland mitgebracht, um die Nabelschnur zu durchschneiden. Leider hatten wir keinen Alkohol, um es zu desinfizieren. In unserer Siedlung leben wir vom Reisanbau. Leider reicht das aber nicht, darum arbeiten die meisten Männer im Ausland und wir Frauen bestellen die Felder allein, ziehen unsere Kinder allein auf und schauen allein zum Haus.»
Mein Mann hat ein Messer aus dem Ausland mitgebracht, um die Nabelschnur zu durchschneiden.
Wie FAIRMED hilft
Die Praxis der Hausgeburt ist bei den Angehörigen der Tamang so tief verwurzelt, dass sogar die jüngsten Frauen sich weigern, rund um Schwangerschaft und Geburt medizinische Unterstützung in Anspruch zu nehmen und damit Komplikationen oder sogar den Tod riskieren. Im Gegensatz zu anderen, meist sehr abgelegenen Tamang-Gemeinden ist die Siedlung Giranchaur Namuna durch eine Strasse mit dem Gesundheitsposten verbunden, und dieser verfügt sogar über einen eigenen Rettungsdienst. FAIRMED baut deshalb in der Siedlung eine Müttergruppe auf, unter deren Anleitung die Ängste vor einer Spitalgeburt abgebaut werden Mitarbeitende des Gesundheitspostens besuchen regelmässig die Siedlungsbewohnenden, um das gegenseitige Vertrauen aufzubauen.