Von Mensch zu Mensch

«FAIRMED hat mir die Augen geöffnet»

Biplov Shakya arbeitet als Monitoring- und Dokumentationsbeauftragter im FAIRMED-Gesundheitsprojekt im Sindhupalchowk-Distrikt in Nepal. Dafür lebt er fünf Tage die Woche getrennt von seiner Familie. Lies hier, weshalb er dieses Opfer erbringt und erfahre, was wir im Projekt bereits alles erreicht haben.

Biplov sitzt auf einer Mauer zusammen mit zwei Kindern.
Biplov Shakya ist seit 2016 für FAIRMED im Einsatz.

Wir treffen Biplov im FAIRMED-Büro im kleinen Städtchen Melamchi im Nordosten der Hauptstadt Kathmandu. Das Büro thront hoch auf einem Hügel über dem Indrawati River, die Spuren der letzten schlimmen Überschwemmungen sind noch überall zu sehen. Der 31-Jährige arbeitet hier fünf Tage die Woche und schläft in einem Zimmer in der Nähe des Büros. Seine Familie lebt mehr als zwei Stunden entfernt in Kathmandu. Dort setzt er sich jeweils am Anfang der Woche auf sein Motorrad und nimmt den beschwerlichen Weg über löchrige Strassen und durch den dichten Verkehr nach Melamchi auf sich. «Ich hätte nie gedacht, dass ich aus beruflichen Gründen so weit weg von meiner Familie leben würde», erzählt Biplov.

Biplov im Gespräch mit einer FAIRMED-Gesundheitshelferin. Er steht vor einer offenen Tür, im Raum sitzen Mutter und Kind auf einem Sesse.
Die Menschen im Projektgebiet kennen Biplov und vertrauen ihm.

Er sei immer daran interessiert gewesen, etwas für die Gesellschaft und sein Land zu tun, hatte aber keine Ahnung, wie. «Bevor ich 2016 als Praktikant zu FAIRMED kam, hatte ich nur sehr wenig Wissen über die Probleme der öffentlichen Gesundheit in Nepal. FAIRMED hat mir die Gelegenheit gegeben, mehr über mein Land und dessen Gesundheitsprobleme zu erfahren, insbesondere über die Gesundheit von Müttern und Kindern sowie vernachlässigte Tropenkrankheiten», so Biplov weiter. «Ich war ein Stadtkind und hatte keine Ahnung von der Welt ausserhalb Kathmandus. Die Arbeit mit FAIRMED hat mir die Augen geöffnet. Ich sah die Ungleichheit und die Probleme in der realen Welt.» Ausserdem habe er schon immer den Wunsch gehabt, etwas für Menschen mit Behinderungen zu tun. Dies alles sei seine Motivation, fernab von seiner Familie zu arbeiten.

Biplov im Gespräch mit einem jüngeren Mann. Er trägt einen Notizblock unter dem Arm.
«Die Arbeit von FAIRMED hat das Gesundheitsverhalten der Menschen in der Gemeinde verbessert».

Im FAIRMED-Projekt in Sindhupalchowk kann er diesem Wunsch als Monitoring- und Dokumentationsbeauftragter nun tagtäglich nachkommen. Denn viele Dörfer des hügeligen Gebiets sind aufgrund ihrer schwierigen geografischen Lage nur schwer zugänglich. Ein Grossteil der Bevölkerung lebt weit unterhalb der Armutsgrenze. Armutskrankheiten wie Lepra sind weitverbreitet und die Mütter- und Kindersterblichkeit ist hoch. Entsprechend glücklich seien die Menschen in den Dörfern über die Unterstützung von FAIRMED, erzählt Biplov mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.

«Die Arbeit von FAIRMED hat das Gesundheitsverhalten der Menschen in der Gemeinde verbessert. Die Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten ist gestiegen. Mütter, die ihre Babys zu Hause entbunden hätten, entscheiden sich jetzt für eine Spitalgeburt, um Komplikationen für ihre Kinder und sich selbst zu vermeiden», berichtet er über seine Erfahrungen im Projekt. Zudem habe FAIRMED die Gesundheitsmitarbeitenden vor Ort durch Schulungen in die Lage versetzt, bei den ihnen anvertrauen Menschen Anzeichen von vernachlässigten Tropenkrankheiten zu erkennen, qualitativ hochwertige Leistungen zu erbringen und, was am wichtigsten sei: «Unseren Gesundheitsmitarbeitenden ist es gelungen, die Menschen hier für vernachlässigte Tropenkrankheiten zu sensibilisieren.»

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