15 Prozent der Menschen weltweit leben mit einer Behinderung. 80 Prozent davon in sehr armen Ländern. Diese Zahlen zeigen, dass das Risiko einer Behinderung für arme Menschen besonders hoch ist. Denn die Menschen in armen Ländern werden aufgrund ihrer oft einseitigen Ernährung, unsauberem Wasser, dem fehlende Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen sowie ihren fehlenden finanziellen Möglichkeiten öfters krank und können ihre Krankheit nicht behandeln lassen. Dies kann - vor allem im Fall von vernachlässigten Tropenkrankheiten - zu vermeidbaren und im Verlauf der Zeit zu schweren Behinderungen führen.
Umgekehrt erhöht eine Behinderung das Risiko zu verarmen. Denn das Leben mit einer Behinderung geht mit vielen finanziellen Hürden einher. Entsprechende Pflege und Hilfsmittel wie Rollstühle und Krücken fordern den Geldbeutel der Betroffenen enorm. Ausserdem kämpfen Menschen mit Behinderungen mit erschwerten Zugängen zu Schulbildung und zum Arbeitsmarkt. Hier werden sie häufig übersehen und diskriminiert. Generell sind Menschen, die mit einer Behinderung leben, oftmals mit Ausgrenzung konfrontiert. Weltweit erfahren sie Diskriminierung und werden häufig von sozialen, ökonomischen und politischen Prozessen in ihren Gesellschaften ausgeschlossen. Lange galt Behinderung als ein individuelles Problem, das aus medizinischer und wohltätiger Perspektive behandelt wurde, wobei die Frage nach den Rechten von Menschen mit Behinderung als gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger vernachlässigt wurde.
Die WHO (World Health Organization) geht davon aus, dass gegenwärtig nur 1-2 Prozent der Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern Zugang zu angemessenen Massnahmen haben. FAIRMED macht sich deshalb für Menschen mit Behinderungen stark. In unseren Projekten unterstützen wir Menschen mit Behinderungen medizinisch, ermöglichen ihnen Weiterbildungen und helfen ihnen bei der Stellensuche. Wir setzen uns dafür ein, dass Betroffene ihre Rechte einfordern können und tauschen uns dafür mit Mitarbeitenden der Regierungen aus.
Dank FAIRMED lernen Menschen mit Behinderungen in Selbsthilfegruppen, wie sie ihre Rechte einfordern können. Das Ziel ist es, dass Betroffene als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft anerkannt und inkludiert werden. Deshalb machen wir uns auch dafür stark, dass Menschen mit Behinderungen nicht mehr diskriminiert werden. Unter anderem tun wir dies durch gross angelegte Sensibilisierungsmassnahmen innerhalb der Bevölkerung oder durch unser Engagement im Swiss Disability and Development Consortium (SDDC).
Das Swiss Disability and Development Consortium (SDDC)
Das SDDC ist ein aus der CBM, FAIRMED, Handicap International und der International Disability Alliance bestehendes Konsortium. In den meisten Ländern der Welt ist es Menschen mit Behinderungen noch immer nicht möglich, ihre Rechte vollständig wahrzunehmen. Soziale, wirtschaftliche, rechtliche und politische Hindernisse versperren ihnen den Weg zu einem selbstbestimmten Leben. Das SDDC setzt sich deshalb dafür ein, dass die Schweiz in ihrer internationalen Zusammenarbeit die Rechte von Menschen mit Behinderungen vollumfänglich gewährleistet.
Die Schweiz hat die UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK) 2014 ratifiziert und sich damit zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen auf nationaler und internationaler Ebene verpflichtet. Die Website des SDDC stellt Ressourcen zur inklusiven Entwicklung für Menschen mit Behinderungen bereit und legt Empfehlungen für die weitere Umsetzung der UNO-BRK dar.
Niemand darf an einer heilbaren Krankheit leiden oder sterben
Suriyarachchi Nayani • Landesverantwortliche Sri Lanka
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